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Ein in der amerikanischen Comic-Fangemeinde entstandener Ausdruck für eine Epoche US-amerikanischer Mainstream-Comics, die sich stilistisch und inhaltlich als eine Einheit ausmachen lässt. Sie umfasst in etwa den Zeitraum von [[1970]] bis [[1985]]. Dem Bronze Age voraus gingen das [[Golden Age]] (von den Dreißigerjahren bis etwa [[1950]]) und das [[Silver Age]] (von [[1950]] bis [[1969]]). An das [[Bronze Age]] schließt das [[Modern Age]] an. Die Epocheneinteilung hat sich unter Comicliebhabern als sinnvoll und gerechtfertigt eingebürgert und ist nicht auf [[DC]]-Comics beschränkt.
Die [[Ehapa-Verlag|Egmont Ehapa Verlag GmbH]] ist einer der führenden Comic-Verlage in Deutschland. Der Verlag wurde [[1951]] unter dem Namen [[Ehapa-Verlag]] als deutsches Tochterunternehmen des dänischen Ehapa-Verlagshauses gegründet, das seinerseits aus einem 1878 von Egmont Harald Petersen in Kopenhagen gegründeten Druckereibetrieb hervorgegangen war. Für Jahrzehnte war der Verlag in Stuttgart bzw. Leinfelden-Echterdingen ansässig, bis die Verlagsleitung [[2001]] nach Berlin umzog. Bei Ehapa erscheinen unter anderem seit vielen Jahrzehnten die Walt-Disney-Produkte Micky Maus, Donald Duck etc. Andere bekannte Reihen von Ehapa sind Asterix, Lucky Luke, Werner sowie zahlreiche Kinder- und Jugendzeitschriften.  
 
  
Für die Jahre [[1966]] - [[1989]] hatte Ehapa die alleinigen Veröffentlichungsrechte von [[DC-Comics]] in Deutschland inne. Mit der [[1966]] gestarteten Heftserie [[Superman / Batman (Ehapa)|Superman]], die nach wenigen Ausgaben auf [[Superman / Batman (Ehapa)|Superman / Batman]] umgetauft wurde, gelang Ehapa, woran andere Verlage wie z. B. der "[[Supermann-Verlag]]" zuvor gescheitert waren: Die erfolgreiche Massenverbreitung der DC-Superhelden beim Comic lesenden Publikum. Erst mit dieser Ehapa-Reihe wurden [[Superman]] und [[Batman]] auch in Deutschland allgemein bekannte Helden der Popkultur.
 
  
[[Superman / Batman (Ehapa)|Superman / Batman]] erwies sich als ein großer Erfolg. Dazu trug sicherlich bei, dass es die Hefte, die zunächst monatlich, dann vierzehntätig erschienen, im Gegensatz zu heutigen Superman-Comics für relativ günstiges Geld praktisch an jedem Kiosk überall zu kaufen gab. In ihrer Machart unterschied sich [[Superman / Batman (Ehapa)|Superman / Batman]] von den US-Originalen [[Action Comics (DC)|Action Comics]] und [[Superman (1. Serie)|Superman]]: Wurden die Serien in den USA auf sehr minderwertigem Zeitungspapier mit relativ blassen Farben gedruckt und enthielten die Hefte zahlreiche Anzeigenseiten, war die Papierqualität bei Ehapa deutlich besser. Der Vierfarb-Kupfertiefdruck sorgte für satte, klare Farben. Die Kolorierung wurde im Ehapa-Verlag stets neu ausgeführt, wobei freilich in den meisten Fällen die Farbwahl der US-Kolorierung beibehalten wurde und nur in den Details Unterschiede zu sehen sind. Leider wurde die Kolorierung des Öfteren genauso nachlässig gehandhabt wie in den USA, sodass hier und da eine falsche Farbwahl, die Vernachlässigung kleinerer Flächen, die wie die größeren umliegenden Flächen koloriert wurden, und häufige Übertritte der Farben über die Linien zu beobachten sind.
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'''Historie'''
  
Der ersten Heftreihe folgten rasch weitere Serientitel, die nach und nach die ganze Palette der zahlreichen DC-Superhelden in Deutschland einführte. Das vollzog sich allerdings alles andere als systematisch. Ehapa bemühte sich nur in den ersten Jahren, Origin Stories aller Art zu veröffentlichen, die dem Publikum die Herkunft und den Werdegang der Superhelden erklärten. Daher enthalten die frühen Hefte von [[Superman / Batman (Ehapa)|Superman / Batman]] zum Teil Stories, die zum Zeitpunkt ihrer deutschen Veröffentlichung bis zu zehn Jahre älter sein konnten. Später wurde nur noch Material veröffentlicht, das zeitgleich in den USA aktuell war. Da die Auswahl hierbei recht willkürlich war, blieb Vieles in Deutschland unveröffentlicht, was dem Leser die eine oder andere Leerstelle im Verständnis der Charaktere oder Stories erklärt hätte.
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'''Beginn und Entwicklung des Bronze Age'''
  
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Bei DC lassen sich durchaus konkrete Ereignisse festmachen, die die Grenzen des Bronze Age markieren, obwohl die stilistischen und inhaltlichen Entwicklungslinien etwa bei Marvel Comics ähnlich verliefen. Ein wesentlicher Wendepunkt war der Wechsel in der Redaktion der [[Superman]]-Comics: Der langjährige Editor [[Mort Weisinger]], der neben den Zeichnern [[Curt Swan]], [[Kurt Schaffenberger]], [[George Klein]] und den Autoren [[Otto Binder]] und [[Leo Dorfman]] das Silver Age bei DC geprägt hatte wie kein zweiter, ging 1970 in den Ruhestand, und [[Julius Schwartz]] wurde neuer Editor.
  
[[Ehapa-Verlag|MEHR HIER]]
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1970 befand sich die Jugend sich im gesellschaftlichen Umbruch, alte Maßstäbe und Ordnungen wurden in Frage gestellt, und das politische Denken und Handeln nahm in der breiten Bevölkerung zu. Unter diesen Bedingungen benötigte auch der aufrechte und oft naiv wirkende Superman des Silver Age, der ungebrochen für die Werte der US-Gesellschaft der Sechzigerjahre stand, einer dringenden Modernisierung. Waren die Storys in den Superman- und [[Batman]]-Comics des Silver Age noch sehr "comichaft" gestaltet, mit schematisch charakterisierten Figuren, absurdesten Begebenheiten und Wendungen und oft schwankhaften Plots, bemühte man sich jetzt, die Geschichten erwachsener und realistischer zu gestalten. Die Figuren erhielten mehr menschliche Tiefe, ihre psychischen Widersprüche und Konflikte wurden stärker thematisiert. Das betraf auch die Schurken und Superschurken, bei denen nunmehr immer häufiger die Frage behandelt wurde, warum sie überhaupt zu Schurken geworden waren. Gesellschaftliche Probleme wie etwa der zunehmende Drogenkonsum oder die Entfremdung der Jugend in einer abweisenden, harten Großstadtrealität fanden sich jetzt in den Storys wieder, und auch die Darstellung von Gewalt wurde realistischer und härter.
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Neben die größere Realistik der Storys tritt als weiteres markantes Merkmal die witzige Nebenhandlung. Im Bronze Age neu engagierte Autoren wie [[Elliot S. Maggin]], [[Cary Bates]], [[Gerry Conway]] und [[Bob Rozakis]] erweiterten den Kreis der Figuren rund um die Haupthelden Superman und Batman, deren Funktion oft nur darin bestand, für humorvolle, unterhaltsame Nebenhandlungen zu sorgen. Manche ''running gags'' wie z. B. die ständige Schikane [[Steve Lombard|Steve Lombards]] gegen [[Clark Kent]] oder Nebenhandlungsstränge wie z. B. [[Lana Lang|Lana Langs]] zeitweiliger Versuch, Supermans Herz zu erobern, zogen sich über viele Issues hin und gaben den Comicserien damit viel vom Touch der TV-Serien der Siebziger- und Achtzigerjahre, von denen die Autoren vielfach auch beeinflusst gewesen sein mochten.
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[[Bronze Age|MEHR HIER]]

Aktuelle Version vom 12. März 2010, 18:54 Uhr

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Bronze Age

Ein in der amerikanischen Comic-Fangemeinde entstandener Ausdruck für eine Epoche US-amerikanischer Mainstream-Comics, die sich stilistisch und inhaltlich als eine Einheit ausmachen lässt. Sie umfasst in etwa den Zeitraum von 1970 bis 1985. Dem Bronze Age voraus gingen das Golden Age (von den Dreißigerjahren bis etwa 1950) und das Silver Age (von 1950 bis 1969). An das Bronze Age schließt das Modern Age an. Die Epocheneinteilung hat sich unter Comicliebhabern als sinnvoll und gerechtfertigt eingebürgert und ist nicht auf DC-Comics beschränkt.


Historie

Beginn und Entwicklung des Bronze Age

Bei DC lassen sich durchaus konkrete Ereignisse festmachen, die die Grenzen des Bronze Age markieren, obwohl die stilistischen und inhaltlichen Entwicklungslinien etwa bei Marvel Comics ähnlich verliefen. Ein wesentlicher Wendepunkt war der Wechsel in der Redaktion der Superman-Comics: Der langjährige Editor Mort Weisinger, der neben den Zeichnern Curt Swan, Kurt Schaffenberger, George Klein und den Autoren Otto Binder und Leo Dorfman das Silver Age bei DC geprägt hatte wie kein zweiter, ging 1970 in den Ruhestand, und Julius Schwartz wurde neuer Editor.

1970 befand sich die Jugend sich im gesellschaftlichen Umbruch, alte Maßstäbe und Ordnungen wurden in Frage gestellt, und das politische Denken und Handeln nahm in der breiten Bevölkerung zu. Unter diesen Bedingungen benötigte auch der aufrechte und oft naiv wirkende Superman des Silver Age, der ungebrochen für die Werte der US-Gesellschaft der Sechzigerjahre stand, einer dringenden Modernisierung. Waren die Storys in den Superman- und Batman-Comics des Silver Age noch sehr "comichaft" gestaltet, mit schematisch charakterisierten Figuren, absurdesten Begebenheiten und Wendungen und oft schwankhaften Plots, bemühte man sich jetzt, die Geschichten erwachsener und realistischer zu gestalten. Die Figuren erhielten mehr menschliche Tiefe, ihre psychischen Widersprüche und Konflikte wurden stärker thematisiert. Das betraf auch die Schurken und Superschurken, bei denen nunmehr immer häufiger die Frage behandelt wurde, warum sie überhaupt zu Schurken geworden waren. Gesellschaftliche Probleme wie etwa der zunehmende Drogenkonsum oder die Entfremdung der Jugend in einer abweisenden, harten Großstadtrealität fanden sich jetzt in den Storys wieder, und auch die Darstellung von Gewalt wurde realistischer und härter.

Neben die größere Realistik der Storys tritt als weiteres markantes Merkmal die witzige Nebenhandlung. Im Bronze Age neu engagierte Autoren wie Elliot S. Maggin, Cary Bates, Gerry Conway und Bob Rozakis erweiterten den Kreis der Figuren rund um die Haupthelden Superman und Batman, deren Funktion oft nur darin bestand, für humorvolle, unterhaltsame Nebenhandlungen zu sorgen. Manche running gags wie z. B. die ständige Schikane Steve Lombards gegen Clark Kent oder Nebenhandlungsstränge wie z. B. Lana Langs zeitweiliger Versuch, Supermans Herz zu erobern, zogen sich über viele Issues hin und gaben den Comicserien damit viel vom Touch der TV-Serien der Siebziger- und Achtzigerjahre, von denen die Autoren vielfach auch beeinflusst gewesen sein mochten.


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